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"The Opal Capital of the World" - Diesen Beinamen trägt die etwa 4000 Einwohner zählende Stadt im südaustralischen Outback. Der australische Anteil an der Weltproduktion von Opalen liegt bei 90 %, wovon immerhin 70 % aus Coober Pedy stammen! Die Opalschürferstadt ist ein Reisehighlight im Outback, entsprechend gut ist Coober Pedy auf Touristen vorbereitet: Neben dem breiten Angebot an Unterkünften und vielen Souvenir- bzw. Opalgeschäften gibt es einige Ausstellungen über das Leben der miners, die Gewinnung, den Handel und die Nachbearbeitung von Opalen, sowie die Geschichte von Coober Pedy. In "Tom's Working Opal Mine" kann man den maschinellen Abbau live miterleben! Sie ist die einzige operierende Mine auf privatem Grundbesitz, was dem Inhaber die kommerzielle Nutzung für touristische Führungen erlaubt. Kompetent und freundlich bekommt man während einer 90-minütigen Führung einige Hintergrundinformationen, außerdem werden die zur Opalgewinnung eingesetzen Geräte und Maschinen erklärt und vorgeführt. Diese Tour sollten Sie sich nicht entgehen lassen! Die Opale werden nicht im großen Stil abgebaut. Meist sind es kleine Gruppen von zwei oder drei Personen oder gar einzelne miner, die sich für wenig Geld ihren Claim (50 m x 50 m oder 50 m x 100 m) abstecken und nach den begehrten Edelsteinen schürfen. Bedingt durch die geologischen Schichten gibt es in drei unterschiedlichen Tiefen Opalvorkommen. Keine Methodik, die zum Aufspüren von anderen Bodenschätzen angewandt wird, und kein technisches Gerät vermag eine Opalader unter der Erde zu orten. Der Opalschürfer läßt sich also von seinem Instinkt leiten (oder von der Wünschelrute...); ein hochwertiger Opalfund ist mit sehr viel Glück verbunden. Die unterirdischen Stollen werden durch Sprengung vorangetrieben, oder nach modernerer (aber kostenintensiverer) Methode gefräst. Für das Sprengen von Stollen bzw. das Freilegen von Opaladern muß der Opalschürfer viel Übung und Erfahrung mitbringen. Abgesehen von dem Risiko beim Umgang mit Sprengstoff besteht auch die Gefahr, daß ein vermeindlich kostbarer Fund im Abraum untergeht, oder schon bei der Sprengung zerstört wird. Eine sehr spezielle Erfindung ist quasi zum Wahrzeichen Coober Pedys geworden. Beim Arbeiten unter Tage entsteht Abraum und viel Staub, besonders nach Sprengungen. Um beides möglichst schnell aus der Mine zu schaffen, werden sogenannte Blower eingesetzt. Ein Blower ist im Prinzip ein überdimensionierter Staubsauger, der Staub, Sand und Gestein aus Tiefen bis zu 30 Metern absaugt. Ein 200 PS Dieselmotor treibt ein stählernes Turbinenrad, daß den Abraum zunächst in eine Tonne bläßt, was die Staubentwicklung etwas eindämmt. Das ganze ist auf einem kleinen LKW montiert und kann so problemlos von einem Einsatzort zum nächsten gefahren werden. Die Entwicklung und Perfektionierung dieser exotischen Arbeitsmaschinen hat einen so bedeutenden Fortschritt im Abbau von Opalen gebracht, daß man als Tourist direkt am Ortseingang mit den "Blowers of Coober Pedy" begrüßt wird! Jeder hat bestimmt schon einmal von den Dugouts gehört, den unterirdischen Wohnungen von Coober Pedy. Das Gestein ist recht weich und bröckelig. Eine 3-Zimmer Wohnung ist in ca. 5 Tagen in den Berg gefräst! Nach der Installation der Rohrleitungen und der Elektrik wird die Gesteinsoberfläche versiegelt, was Staubbildung und Abbröckeln verhindert. Dugouts sind keine Höhlen, wie manch einer sich das vielleicht vorstellen mag. Die trockene Luft und die natürliche Maserung des Gesteins mit der rötlichen Farbe erzeugen eine angenehme Atmosphäre. Die Temperatur in einem Dugout liegt das ganze Jahr über bei konstant 25° C. Mit Hilfe von nach oben führenden Belüftungsrohren wird ohne größeren technischen Aufwand eine Luftzirkulation erreicht. Und noch ein Vorteil: Im Dugout herrscht absolute Stille! - Viele der "Gebäude" in und um Coober Pedy gleichen noblen Villen, von denen jedoch immer nur der Hauseingang zu sehen ist... Aber nicht nur Privatwohnungen liegen unterirdisch, auch Geschäfte, Restaurants, Ausstellungen, ja sogar eine Kirche und natürlich zahlreiche Motels. Hier hat man auch als Tourist Zugang und kann die Faszination der Dugouts erleben! Angeblich gab es im Jahr 2006 nur noch 400 Opalschürfer in Coober Pedy. Eine Mine zu betreiben ist nicht gerade billig. Zwar fallen zum Abstecken des Claims und zur Registrierung kaum Kosten an, jedoch wird zum Betreiben der Maschinen viel Energie in Form von Dieselkraftstoff benötigt. Der weltweite Anstieg der Mineralölpreise hat sich für die miner deutlich negativ bemerkbar gemacht. Vor allem, wenn längere Zeit ein gewinnträchtiger Fund ausblieb ... Coober Pedy liegt auf etwa halber Strecke zwischen Port Augusta und Alice Springs. Auch wenn Sie nicht auf der Durchreise sind: Coober Pedy mit einem Aufenthalt von etwa 3 Tagen lohnt die ca. 550 km lange Fahrt von Port Augusta. Die Stadt ist wohl einmalig und ein garantierter Höhepunkt der Australienreise! Für den Namen der Stadt sind übrigens die Aborigines verantwortlich: "Coober Pedy" wurde von "kupa piti" abgeleitet, was soviel bedeutet wie "weißer Mann im Loch". hier geht's weiter zu "Opale - Die Edelsteine Coober Pedys" |
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Coober Pedy - Bildergalerie |
start slide show | Alle Bilder aus Coober Pedy als Diashow. | |
Die Hauptstraße durch das Zentum von Coober Pedy. | ||
Der "Blower": Die Erfindung des Riesenstaubsaugers war eine Revolution für den Opalabbau. | ||
Diese Infotafel steht vor der Stadteinfahrt nach Coober Pedy. | ||
Im Hintergrund: The Big Winch | ||
Der Blick über Coober Pedy in der Abenddämmerung. | ||
Der Golfplatz von Coober Pedy - ohne Rasen... | ||
maschineller Abbau von Gestein | ||
Fahrt durch zerwühlte Landschaft und endlose Opalfelder. | ||
Hügel bis zum Horizont... | ||
Eine trostlose, aber farbenfrohe und beeindruckende Landschaft um Coober Pedy: The Breakaways | ||
Bunte Wüste: Hier wurden auch schon Filme gedreht. | ||
Der Dog Fence: ein über 5000 Kilometer langer Dingo-stopper-Zaun soll die Viehzüchter im Süden schützen. | ||
Bilder und Informationen dieser Seite entstanden im November 2006.
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