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Australien - Überblick, Allgemeine Informationen und Tipps |
Überarbeitung: 2012 |
Wer sich Australien als Reiseziel auserwählt hat, kann hier vermutlich sein ganzes Leben den Jahresurlaub verbringen ohne Langeweile zu verspüren. Erholung, Entdeckungslust, Abenteuer, (Motor-)Sport; Regenwald oder Wüste, totale Einsamkeit, Natur pur oder Megacities: es ist mit Abstand das vielseitigste mir bekannte Ziel für Individualtouristen, welches man auch auf Grund der geringen Kriminalitätsrate recht sorgenfrei ohne größere Vorbereitungen bereisen kann. Übernachtungen gibt es in unterschiedlichsten Preisklassen. Die Australier sind im allgemeinen sehr locker, kontaktfreudig und unkompliziert. Australien ist ein sehr gepflegtes und sauberes Land mit vielen Nationalparks und einmaligen Attraktionen. Von den gut 21 Millionen Einwohnern leben mehr als die Hälfte in einer der fünf großen Metropolen - entsprechend dünn besiedelt ist der 5. Kontinent.
Die Faszination besteht neben der Vielseitigkeit vor allem in der Exotik. Australien ist subtropisch bis tropisch, besitzt viel Regenwald und besteht hauptsächlich aus Wüste. Für Konsumenten von Fernsehberichten und Magazinen ist Australien = roter Sand! Nur: Mit der Wüste (bzw. den arid lands) kommt man im Osten Australiens eigentlich gar nicht in Berührung. Östlich der Great Dividing Range ist die Landschaft grün wie bei uns! Und hier wird man wohl auch seine erste Tour starten und sich hauptsächlich aufhalten...
Australien ist DAS Reiseland schlechthin, vor allem auch für die Australier selber. Dies ist wohl mit ein Grund, warum es touristisch voll erschlossen und durchorganisiert ist. Das ist nicht im negativen Sinne gemeint (kein Vergleich zu bekannten Mittelmeerinseln!), sondern für den "Kreditkartencamper" eher positiv: Pure Freiheit durch fast überall reichlich vorhandene Übernachtungsmöglichkeiten. Fast überall gibt es Informationsbüros, die kostenlos Broschüren und reichlich Kartenmaterial bereithalten. Hier erhält man z. B. auch wichtige Hinweise auf Attraktionen oder Übernachtungsführer mit Preisen und Telefonnummern.
Außerhalb der (auf jeden Fall sehenswerten) großen Städte (Bild: Sydney) kann die Reise folgendermaßen aussehen: Tagsüber Dschungelausflüge, Wanderungen in Nationalparks, unzählige Wasserfälle, scenic drives (Bild), exotische Tierwelt, endlose einsame Strände, oder auch Ausflug z. B. zum Great Barrier Reef oder auf eine (unbewohnte) Insel (Bild: Fitzroy Island), und abends klimatisierte Motels/Lodges/Cabins/Luxushotels oder ein einsamer Zeltplatz im Nationalpark. Auch gibt es Orte, an denen man einfach mal ein paar Tage "gepflegt abhängen" (Bild: The Lagoon, Cairns) kann, das tolle Klima genießt und ab und an eine von den zahllosen angebotenen Touren bucht . Das sollte man auf jeden Fall tun, da diese meistens Höhepunkte der Reise sind!
Der Kontinent ist durch die Great Dividing Range klimatisch geteilt. Diese Bergkette verläuft nahe der Ostküste vom Süden bis weit in den tropischen Norden. Westlich der Berge ist es verhältnismäßig trocken, im Osten fällt mehr Niederschlag. Im Bereich der (hohen) Berge kommt es lokal zu Niederschlägen von mehreren Metern pro Jahr. In den zahlreichen Nationalparks gibt es viele gut angelegte Wanderwege und Aussichtsplattformen. So kann man sich diese atemberaubende Landschaft leicht erschließen. Die Wanderungen durch Schluchten, entlang der Klippen durch üppigen Regenwald, vorbei an fantastischen Wasserfällen und Flußläufen sind spektakulär! Dabei wechselt die Vegetationszone häufig auf wenigen Metern: Eben noch dichter, feuchter Dschungel, eine Wegbiegung weiter trockener Eukalyptuswald.
Wer unseren kurzen Tagen entfliehen will, wählt den Zeitraum Mitte Oktober bis Mitte Dezember. Von Weihnachten bis Ende Januar sind in Australien große Ferien. Viele Gegenden sind Monate im Voraus ausgebucht, ähnlich ist es an Ostern.
In den Tropen im Norden Queenslands wird es irgendwann gegen Ende November/Anfang Dezember sehr schwül-heiß, was recht lähmend auf jegliche Aktivität im Freien wirkt. Das nahegelegene Hochland der Atherton Tablelands (ca. 700 münN) bietet Zuflucht vor der Hitze. Ab Ende März kann man wieder mit trockener Luft und tiefblauem Himmel rechnen.
In Sydney und Melbourne, vor allem aber in Tasmanien, kann es auch ziemlich kalt werden, ebenso in trockenen Regionen wie Adelaide. Wohnhäuser haben i. d. R. keine Zentralheizung, so daß nachts unsere Wohlfühltemperatur deutlich unterschritten wird. - Evtl. Pullover und Schlafsack mitnehmen.
Melbourne hat sehr wechselhaftes Wetter. Man sagt, wem das Wetter hier nicht gefällt, der solle einfach eine Minute warten... Als Tourist hält man eine breite Palette von Kleidungsstücken parat.
Australier (ebenso wie Neuseeländer) sind hart im Nehmen. Kinder sieht man häufig auch noch bei ca. 15 Grad mit T-Shirt, kurzer Hose und barfuß herumtoben. Und auch den Erwachsenen gefällt es, wenn es abends "nice and cool" wird ... selbst, wenn am Tag die 20-Grad-Marke lange nicht erreicht wurde!
Die Ostküste ab Brisbane nördlich ist (außer im Winter) eigentlich immer warm bis schwül-heiß. Im Winter fallen die Temperaturen in den Bergen im Hinterland von Brisbane auch mal deutlich unter 10 Grad.
In der Gegend von Alice Springs und Ayers Rock (dem red centre), wie auch in anderen Wüstengebieten, kann es extrem heiß werden. Uluru, wie Ayers Rock von den Aborigines genannt wird, ist dann in der Zeit von 10 bis 14 Uhr gesperrt. Tückisch: Durch die geringe Luftfeuchtigkeit merkt man den starken Wasserverlust nicht unmittelbar. Wer noch keine Wüstenerfahrung hat, dem fällt es sicher nicht leicht, 7 Liter (und mehr) Wasser pro Tag zu trinken.
Western Australia hat ebenfalls Wüstenklima. Die weltbekannten Attraktionen nördlich von Perth (The Pinnacles, Monkey Mia, Ningaloo Reef) liegen sehr weit auseinander). Die Sonnenintensität ist enorm, das klare Wasser des Indischen Ozeans leider sehr kalt. Um die traumhaften Strände richtig genießen zu können sollte man wohl den Monat März für eine Westaustralientour wählen. Im November war selbst das Wasser am Ningaloo Reef (nahe des südlichen Wendekreises, 1200 km nördlich von Perth) unangenehm kalt, und eine längere Schnorcheltour ohne wetsuit kaum möglich. Im März hat das Wasser dann aber angeblich eine Temperatur von 24 - 26 Grad erreicht.
Südaustralien ist für den Australien-Erstbesucher weniger zu empfehlen. Selbstverständlich bietet auch der trockenste australische Bundesstaat viel Reizvolles. Die großen Attraktionen sind hier jedoch nicht zu finden, und wegen der großen Entfernungen verbringt man in South Australia viel Zeit im Auto. Das trockene Wüstenklima ist außerhalb der Sommerzeit höchst angenehm.
Darwin im hohen Norden, die Heimat von "Crocodile Dundee", ist zumindest im November unerträglich heiß (viel heißer als Cairns!). Hier ist die beste Reisezeit wahrscheinlich ab Mai/Juni, also nach dem Ende der Regenzeit, wenn die Wasserfälle ihre volle Pracht zeigen und die billabongs gefüllt sind.
Für seinen ersten Trip sollte man sich nicht zu viele Destinationen vornehmen. Die folgenden ausgewählten Regionen bieten Mietwagenreisenden viele Attraktionen auf relativ wenig Fahrstrecke, so daß die empfohlene Zeit nicht nur im Auto verbracht wird. Die Angaben in Klammern geben Fahrzeit ohne Staus und Lage an (Beispiel: "3,5 h O" = dreieinhalb Autostunden östlich des jeweiligen Flughafens).
Ist man weniger erlebnishungrig, wandert gerne oder verbringt einfach mal einen Tag mehr am Strand, sind die fettgedruckten Zeitangaben leicht zu verdoppeln. Der typische "Streßtourist" (drei Wochen = ein Kontinent) wird sie halbieren oder dritteln!
Wer gerne (viel) Auto fährt, was zu einem Australienurlaub eigentlich dazu gehört, kann seine Reise entsprechend gestalten. Leicht kann man zwischen Sydney und Melbourne oder auch zwischen Sydney und Brisbane in den traumhaften Nationalparks und den tollen Stränden einen erlebnisreichen 3- oder mehrwöchigen Urlaub verbringen, wohingegen man sich in Westaustralien bei Tempo 110 den Wolf fährt...(Bild)
Wer die Küstenregion zwischen Brisbane, Sydney und Melbourne ausführlicher erkunden möchte, findet unter folgendem Link hervorragendes Kartenmaterial im pdf-Format. Diese Cartoscope Tourist Maps sind auch vor Ort meist umsonst erhältlich:
http://www.cartoscope.com.au (Link "regional map" suchen und anklicken)
Die folgenden Ziele sind für Reisende interessant, die ohne Auto unterwegs sind. Zu den Zielen gelangt man mit Linienreisebussen, und auf gebuchten Tagestouren erkundet man dann die Highlights der Umgebung:
Vor Ort werden immer eine Vielzahl von Touren und Aktivitäten angeboten. Zu beachten sind die großen Entfernungen und die damit verbundenen Fahrzeiten zwischen den einzelnen Regionen/Attraktionen.
Mit zwei oder mehr Personen sollte man sich immer ein Auto mieten. Man hat mehr Freiheit und bekommt viel mehr Eindrücke! Mietwagen sind in NSW, Victoria und Queensland recht günstig, wohingegen sie im Northern Territory und nördlichen Western Australia extrem teuer werden können. Für den Aufenthalt in Sydney sollte man sich kein Auto mieten. Der Verkehr ist unglaublich (Australier sind sehr freundlich, aber nicht auf der Straße!), die Beschilderung dezent, die Straßenführung eine Katastrophe, und Parken kostet in Sydney teils mehr als am Frankfurter Flughafen...
Für Alleinreisende empfehle ich, sich möglichst viel an den Ausgangspunkten (gateways) für die großen Touristenattraktionen aufzuhalten. Hier trifft die Reiseszene zusammen, man kann schnell Kontakte knüpfen und ist bestimmt nicht lange allein. Von hier aus starten auch die ein- oder mehrtägige Ausflüge (Trekkingtouren, Inseltouren, Schnorchel-, Segel-, Tauch-,Raft-, Dschungel-, Höhlen-, Camping- und andere Adventuretouren). Als aufgeschlossener Alleinreisender hat man die Möglichkeit, viele interessante Menschen von überall aus der Welt kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen.
Es gibt wohl kaum eine australische Stadt oder Ortschaft ohne Motel oder caravan park. Doch selbst wenn sich eine Unterkunft an die andere reiht: Besonders am Wochenende oder bei größeren Veranstaltungen kann man abends arge Probleme bekommen eine Bleibe zu finden. Eine Vorausbuchung kann hier durchaus angebracht sein.
Australien ist mittlerweile alles andere als billig. Zum einen ist der Australische Dollar gegenüber anderen Währungen zwischen 2008 und 2012 stark gestiegen (z. B. 60% zum Euro!), zum anderen haben die Preise im Land selbst stark angezogen. Die früher an nachfolgender Stelle genannten Zahlen wurden korrigiert.
Motels: Gibt es fast überall. Preise für Übernachtung ohne Frühstück bewegen sich fernab der Großstädte ab/um die AU$90 - AU$120. In jedem Motelzimmer gibt es einen Kühlschrank, Kaffee und Tee sowie einen Wasserkocher zum Aufbrühen. Sehr häufig ist eine Mikrowelle vorhanden, teils eine komplette Küche mit Herd, Kochplatten, Geschirr und einer großen Kühl-Gefrierkombination. Ein Fernseher fehlt nie, und häufig ist auch eine schnelle Internet-Wlan-Flatrate inklusive. Tipp für die Motelwahl vor Ort: Die Besichtigung des Zimmers vor der Bezahlung wird Ihnen niemals verweigert. Viele Motelbesitzer fordern Reisende auf ihrer Werbetafel auch dazu auf: "Inspections Welcome". Tun Sie dies immer, um nicht doch einmal versehentlich in einer muffigen Kakalaken-Ranzbude zu landen. Manchmal lohnt es sich dann doch, im Motel nebenan AU$20 mehr auszugeben...
Die Erfindung der Mischbatterie hatte bis vor wenigen Jahren viele Bewohner des fünften Kontinents noch nicht erreicht. Die Badamaturen in Motels waren und sind z. T. immer noch eine reine Lachnummer...
B&Bs und Lodges: Übernachtung mit tollem Frühstück. Die Verwöhnübernachtung an lauschigen Orten im Dschungel oder am Strand, z. T. mit viel Platz und eigenem Whirlpool. Sollte man sich mal gönnen, auch wenn es nicht ganz so billig ist: ca. AU$140 - AU$200. Die besten Lodges liegen sehr versteckt (Bild), Auskunft erhält man bei der lokalen visitor information.
Hotels: Sollte man für Pauschaltouristen und Japaner freihalten, Preise nach oben offen. Für exklusive Resorthotels auf abgelegenen Inseln zahlt man bis AU$1000 und mehr pro Nacht. Manchmal lohnt sich aber das Studieren der Werbeprospekte, die an jeder Rezeption und in allen Reisebüros ausliegen. Dann bekommt man die Nobelunterkunft zum Schnäppchenpreis (Beispielbild: Blick aus einem Hotelzimmer auf Hamilton Island).
Backpacker Hostels: Hier übernachtet man i. d. R. mit anderen zusammen in einem Raum (doorm). Die Zahl der Betten pro Zimmer liegt irgendwo zwischen 4 und 20. Preise etwa AU$20 - AU$25 pro Person, an exklusiven Orten (z. B. auf Inseln) auch mehr. Die backpackers bieten meist sehr viel zusätzlich (facilities): Waschmaschine und Trockner, gemeinsame Küche und Kühlschrank, Pool, Grillabende,... Manche sind stark heruntergekommen, andere sehr sauber und gepflegt. Teils ist eine gute Kneipe angeschlossen, wo man auch als Motelschläfer günstig speisen kann und coole Typen kennenlernt. Die Backpackerszene ist im Schnitt jung (unter 25). Aber sie bietet auch Alternativen und Alt-Hippies einen Lebensraum. Darum sollte man sich vorab genau informieren, um abends nicht an der falschen Stelle zu landen.
Caravan Parks (Tourist Parks): Hervorragend! Bei den renomierten meist sehr große, gepflegte Anlagen mit Poolbereich, Kinderspielplatz, Beachvolleyballfeld etc. und natürlich der Möglichkeit zum Wäschewaschen. Übernachtungen gibt es für jeden Geldbeutel: Einfacher Zeltplatz (ca. AU$25), Anschluß fürs Wohnmobil, cabins mit oder ohne Toilette und Dusche, villas, deluxe villas und condos (Ferienappartements) in den größeren Parks. Cabins sind kleine, freistehende Häuser (natürlich mit Klimaanlage) mit einem bis zwei Zimmern, eigenem Autostellplatz und manchmal eigenem Grillplatz. Die Sparversion hat shared facilities, d. h. Gemeinschaftstoiletten und -duschen (bei den renomierten Caravan Parks sehr sauber!). Das Preisniveau ist denen der Motels ähnlich. Etwa AU$90 kostet eine ensuite cabin (=eigenes Bad). Bei der Kette BIG4 gibt es mit Clubkarte (Konditionen erfragen) 10% Rabatt. Villas und deluxe villas sind etwas größer und komfortabler, haben z.T. mehrere Zimmer und einen Whirlpool (Spa). Die Preise liegen bei etwa AU$120 pro Nacht. Achtung: Viele cabins sind häufig nur mit einem relativ schmalen double bed anstelle des in Motels verbreiteten queen size bed (1,6 Meter breit) ausgestattet.
Zelten: Einige (kleinere) Nationalparks bieten die Möglichkeit, sich für wenige Dollars zu registrieren und sein Zelt aufzustellen. Bush toilets sind vorhanden, Duschen oder Baden kann man am Wasserfall (wenn vorhanden). Klasse! - Einige Nationalparks bieten aber auch vollständige sanitäre Einrichtung, Gaskocher und Geschirrspülbecken! Eine Übernachtung hier bietet ein traumhaftes Erlebnis und gibt unvergleichliche Eindrücke. Möglichst das Wochenende meiden, da natürlich die Australier die Vorzüge ihres Landes auch zu schätzen wissen...
Wohnmobile sind verhältnismäßig teuer und benötigen mehr Sprit als ein kleiner PKW. Auch ist man in den Bergen und auf Holperpisten mit einem kleineren Auto besser unterwegs. An der Ostküste ist die Kombination PKW/Motel billiger und komfortabler, in den Weiten der australischen Wüste hat ein Campervan natürlich schon seine Vorteile.
Backpacker, Caravan Parks und meist auch Motels bieten die Möglichkeit, Wäsche zu waschen und zu trocknen.
Eine in Australien auch bei hochpreisigen Unterkünften verbreitete Unart sind feuchtigkeitsundurchlässige Bezüge zwischen Matratze und Laken, die vor allem in den Tropen dazu führen, das man morgens "im eigenen Saft" aufwacht. Meist lassen sie sich einfach abziehen. Bei Matratzen mit Kunststoffbezug hat man leider keine Chance (Beispielbild).
Es ist bestimmt hart und kein Reiseführer würde es so klar aussprechen, aber es muß hier einfach einmal erwähnt werden: Die Australier können nicht kochen! Italien food, Mexican food, Chinese food - alles okay. Auch Steaks sind gut (die werden ja auch nicht gekocht, sondern gegrillt...), aber bei den Beilagen ist dann Schluß! Knackiger Salat mit leckerem Dressing?- Fehlanzeige! "Salat" ist meist nur eine nicht gemischte, sparsame Grünzeugbeilage (Kresse, verschiedene Blätter, ...) ohne alles. Nach höflichem Fragen ("Am I a rabbit???") bekommt man etwas Essig und Öl. Für das nächste Steak geht man dann doch wieder zum Italiener...
Der (erlebnis)hungrige und wenig rastende Reisende findet überall sehr gutes und leckeres takeaway food. Besonders die burger with the lot, die es in jedem Kaff an kleinen Imbißbuden, Tankstellen und Restaurants gibt, sättigen für zum erschwinglichen Preis. Die bekannten Fast-Food Ketten sind zahlreich vertreten. In größere Einkaufszentren gibt es food courts mit allen erdenklichen Pizza-, Burger-, Döner-, Noodles-, Seafood-, Salat-Mampfbuden. Ein Tipp: In Supermärkten bekommt man für 1-1,50 AU$ Cup Noodles. Mit etwas heißem Wasser ist das ein sehr schmackhafter und sättigender Snack für Zwischendurch.
Restaurants und Geschäfte benötigen für den Verkauf von alkoholischen Getränken eine Lizenz. Mittlerweile gibt es Wein auch im Supermarkt zu kaufen. Die in Australien populäre "Bezugsquelle" für Spirituosen aller Art sind sogenannte bottle shops. Man findet sie in jedem Kaff und in Städten an jeder Ecke. Lange Öffnungszeiten sorgen dafür, das Australien nicht austrocknet...
Wer lange unterwegs ist und/oder ein beschränktes Budget hat findet hier noch ein paar wichtige Tipps. Die genannten Preise dienen als Anhaltspunkt und gelten immer für zwei Personen. Sie sind nicht aktuell, beachten Sie unbedingt die Jahresangabe. Stand ist 2012, falls nicht anders angegeben. Zu beachten ist die recht hohe Inflationsrate in Australien. Außerdem erfuhren einige Regionen in den letzten Jahren ein gewaltiges, immer noch anhaltendes Wachstum. Dies können Touristenorte wie Airlie Beach sein, aber auch Ortschaften im Einzugsbereich von Minen. Die mining industry zahlt gut - dies läßt mancherorts die Preise nach oben schnellen.
Bestes Bezahlmittel vor Ort in Bezug auf Wechselkursverluste ist die Kreditkarte. Sie wird bei allen Unterkunftsarten, bei Fastfood-Ketten und Tankstellen, in Restaurants, bei der Post, in Souvenirläden und im Supermarkt akzeptiert. Bei konsequenter Kartenzahlung kommt man mit AU$100/Woche Bargeld für zwei Personen aus. Travellers Cheques werden sehr häufig nicht akzeptiert. Die beiden großen Supermarktketten nehmen zwar Reiseschecks, jedoch dauert hier ein Bezahlvorgang bis zu 20, selten unter 10 Minuten, da die Angestellten mit der komplexen internen Bearbeitungsprozedur nicht vertraut sind. Dennoch sollte man auf Traveller Cheques nicht verzichten, da es sich einerseits um versichertes Geld handelt, sie andererseits vor Ort eine der günstigsten Möglichkeiten sind an australisches Bargeld zu gelangen. Bei vielen Imbißbuden oder bei Kleinbeträgen ist dieses nämlich unverzichtbar. Dringend abzuraten ist von dem Kauf von Sorten im Heimatland, da man durch den schlechten Wechselkurs einen großen Prozentsatz seiner Reisekasse "verbrennt". Dies gilt ebenfalls für den Umtausch von Eurobargeld in Australien.
Die Zimmerpreise ziehen in der Hauptsaison Mitte Dezember bis Ende Januar und in den Osterferien empfindlich an. Auch an den Wochenenden können sie höher liegen.
Queensland ist günstiger als NSW, Victoria und Tasmanien, wohingegen Westaustralien deutlich teurer ist.
Für einen Mietwagen zahlt man bei den renomierten Vermietern vor Ort rund AU$50/Tag (2014). Benzin kostet im Vergleich zu Deutschland nur etwa 2/3.
Achtung: Bei der Autoanmietung am Flughafen zahlt man meist noch zusätzlich eine zweistellige Airporttax ("premium location surcharge") auf die gesamte Rechnung! Man kann sie umgehen, indem man das Auto von einer Mietwagenstation außerhalb des Flughafens abholt. Lassen Sie sich bei der Buchung des Wagens unbedingt den Endpreis inkl. aller Steuern und Gebühren mitteilen.
Im Northern Territory bekommt man bei Autoanmietung vor Ort keine unbegrenzten Kilometer! Der Wochenpreis für den Mietwagen ist entsprechend gepfeffert und kann leicht das Dreifache von dem in anderen Staaten betragen! Den Wagen hier sollten Sie vom Heimatort aus buchen und sich unlimited milage bescheinigen lassen.
In manchen Staaten ist für den Besuch der Nationalparks eine Gebühr zu entrichten. Besonders in NSW wird man kräftig zur Kasse gebeten (z. B. AU$16/Tag(2004) in den Snowy Mountains). Zwar kann man einen National parks pass kaufen, der ist dann jedoch nur für den jeweiligen Staat gültig. Tourt man durch mehrere Bundesstaaten, läppern sich die Kosten... In Queensland ist der Besuch der Nationalparks kostenlos!
Im nahen Umland der Metropolen Sydney, Melbourne und Brisbane liegen die Zimmerpreise höher. Das gilt besonders für die Wochenenden. Im Süden Sydneys zahlte man im Jahr 2004 schon über AU$100/Nacht.
An typischen Touristenorten in Queensland wie Tweed Heads, Gold Coast, Hervey Bay, Cairns, lag der Preis für eine Motelunterkunft bei AU$90-AU$100/Nacht.
Übernachtungen in entlegenen Gegenden sind nicht zwangsläufig teurer, sondern im Gegenteil häufig viel billiger (z. B. Snowy Mountains im australischen Sommer).
Neu eröffnete Motels und Lodges (an abgelegenen Orten) sind meist preiswert. Also immer wachsam auf die Hinweisschilder an der Straße achten!
Bei Motel- und Caravanpark-Ketten nach discounts und standby rates oder auch industry discounts fragen, falls sie für eine renommierte Firma arbeiten.
Möglichst kein Geld für Straßenkarten ausgeben. Die gekauften sind selten besser als die, die man bei der visitor information vor Ort umsonst erhält. Überhaupt wird man in Australien mit gratis Kartenmaterial und Hochglanzbroschüren überschüttet. Die detailierte Reiseplanung sollte man vor Ort und nicht vor der Reise von zuhause aus tätigen.
Es ist unglaublich viel teurer, einen Geländewagen (4WD) zu mieten als einen normalen PKW. Außerdem erhält man vor Ort keine unbegrenzten Kilometer! Ein Allradabenteuer sollte man darum schon von zuhause aus buchen. Überhaupt ist ein 4WD selten sinnvoll. Auch auf Schotter- oder Sandpisten kommt man mit normalem PKW (Bild1 - Bild2) gut voran, in einigen Situationen stößt man dann allerdings doch an die Grenze...
Richtig teuer sind Motelübernachtungen z. B. am Ayers Rock und Kings Canyon. Hier zahlte man im Jahr 2004 AU$150/Nacht für eine cabin ohne Dusche und WC. Also: Campen! Der Aufenthalt auf einer der exklusiven Inseln (z. B. Hamilton Island) schlägt Ihnen u. U. ebenfalls eine Schneise in die Reisekasse. Wer pekuniär klamm ist macht einen Tagesausflug zu einer günstigeren Insel.
Ein Schnorcheltour zum Great Barrier Riff ab Cairns kostete 2012 zwischen AU$100 (Seelenverkäufer - endlos langsam) bis über AU$200 (vollklimatisierter Katamaran, Plattform am Riff), zwei Tauchgänge zusätzlich bis AU$150.
Die Preise in kleinen Supermärkten abseits größerer Städte liegen teils locker 50 Prozent höher als bei den großen Ketten Coles, Safeway oder Woolworth. Da lohnt es sich, mal eben 20 km in die benachbarte Stadt zu fahren, falls man sich dort nicht schon vorher eingedeckt hat! Pech für Rucksacktouristen, die diese Möglichkeit nicht haben...
Westaustralien ist, wie bereits ober erwähnt, im Bezug auf Motelübernachtungen wesentlich teurer als die Ostküste. Hinzu kommt das häufig grottenschlechte Preis/Leistungsverhältnis bei günstigeren Unterkünften (in WA heißt das bis AU$100).
Wer zum ersten Mal mit einem Rechtslenker im Linksverkehr unterwegs ist hat mit folgenden Problemen zu kämpfen:
Die Straßenführung, vor allem in Sydney, scheint häufig etwas planlos zu sein. Hinzu kommt eine sehr dezente und unlogische Beschilderung, was die Orientierung erheblich erschwert. Selbst gut ausgebaute Schnellstraßen (im Zuge von Olympia errichtet) "versanden" plötzlich und werden zu schmalen Holperpisten. Spuren verschwinden, wichtige Abzweige werden nicht rechtzeitig angezeigt. Viele Straßenschilder stehen unmittelbar hinter Bäumen oder Laternenpfählen. Sehr häufig findet man die Namen auf den Schildern nicht in seiner Straßenkarte und umgekehrt. Fährt man z. B. auf einer Nebenstrecke von irgendwo außerhalb Richtung Sydney (das vor einigen Kilometern noch in genau dieser Richtung ausgeschildert war), begegnet einem ein Schild mit dem Namen irgendeines Kaffs. Dabei handelt es sich häufig noch nicht einmal um die nächste Ortschaft, sondern um irgendein abseits der Fahrstrecke gelegenes Provinznest. Hat man Glück und findet den Namen auf seiner Karte, sucht man vergeblich nach der Logik, die man von der deutschen Beschilderungsmethode gewohnt ist. Ein Navigationssystem spart ihnen in Australien enorm viel ihrer Urlaubszeit. Im einfachsten Fall lädt man sich kostenlose Software auf das Smartphone.
Auch ist die Straßenführung längst nicht so sicher wie bei uns. Hinweisschilder tauchen, wie oben erwähnt, erst kurz vor dem Abzweig auf (...das wäre ihre Ausfahrt gewesen...) und kündigen diesen nicht einige hundert Meter vorher an, wie es in Deutschland üblich ist. Und nur die großen Motorways sind zu Recht mit unserem Autobahnschild (in grün) bezeichnet. Für andere Straßenabschnitte ist das Autobahnschild wirklich der blanke Hohn! Ein gut ausgebauter Streckenabschnitt beginnt und wird mit besagtem Schild gekennzeichnet. Und plötzlich endet dieser wieder (Autobahn Ende) und löst sich in eine kleine Straße mit Traktoren und Radfahrern auf.
Nicht zuletzt auch der offensive Fahrstil der Aussis in den Städten Sydney und Melbourne fordert erhöhte Konzentration.
In Deutschland versucht man, die Straßenführung in einer Ebene zu halten, man baut also Kurven. In Australien folgen (Neben)strecken in ihrem Verlauf einfach der Landschaft. Ist diese hügelig, geht es halt auf und ab. Der Gegenverkehr ist darum schlecht einzusehen. In manchen Gegenden bekommt man bei entsprechender Geschwindigkeit etwas Achterbahnfeeling...
Vorsicht sollte man auf unasphaltierten Landstraßen (gravel roads) walten lassen. Viele Nebenstrecken abseits der Städte sind Schotterpisten mit z. T. sehr großen Steinen. Beim Fahren mit Tempo 100 fliegen die Brocken! Bei Überholmanövern und entgegenkommenden Fahrzeugen ist nicht nur die Windschutzscheibe in Gefahr...
Eine Besonderheit stellen auch die sogenannten Road Train Routes dar. Die Straße ist nur einspurig asphaltiert (was halt billiger ist), rechts und links liegt Schotter. Bei PKW-Gegenverkehr, den Sie rechtzeitig erkennen sollten, müssen Sie mit dem linken Reifenpaar die Spur verlassen. Kommt Ihnen jedoch eines dieser bis zu 50 Meter langen 70-Tonnen-Monster entgegen, haben Sie Platz zu machen und vollständig auf den Schotter auszuweichen. Falls Sie dies nicht tun, weicht der Road Train aus, und 86 Räder an 18 Achsen schleudern Ihnen bei zweimal Tempo 100 (Ihr Fahrzeug und der Road Train) Schottersteine entgegen...
Im Mietvertrag unterschreibt man häufig, daß das Fahrzeug nicht auf unasphaltierten Straßen (unsealed roads) bewegt werden darf, und daß Fahrten durch Wasser untersagt sind. Leute, vergeßt es. Sehr viele Straßen in Australien sind Schotterpisten, gerade in der Umgebung der Nationalparks. Außerdem macht es einen Heidenspaß, über solche Pisten zu bügeln (DivX-Video) und in voller Fahrt über die klapprige Holzbrücken zu jagen (DivX-Video). Wenn überhaupt Brücken vorhanden sind. An vielen Stellen liegt nämlich einfach nur eine Betonplatte im ausgetrockneten Flußbett (Bild und Auflistung der Straßenkategorien). Nach heftigem Regen zeigen Meßlatten an der Straßenseite die Wassertiefe an. Mit einem normalen PKW kann man leicht 40 cm tiefes Wasser durchfahren. Viele Fahrzeuge haben einen Schnorchel (nicht nur Geländewagen) und können bis über die Haube abtauchen. Also, wer nicht über Schotterpisten und durch Flüsse fährt, hat das Land nicht gesehen!
Schon kleine Geschwindigkeitsüberschreitungen werden in Australien mit gesalzenen Geldstrafen geahndet. Übertrieben oft begegnet man großen Plakaten oder dergleichen (Bild1 - 2 - 3) mit Ermahnungen zum Einhalten der Höchstgeschwindigkeit. Geschwindigkeitsmessungen sind häufig und werden in noch so abgelegenen Gebieten durchgeführt, auch aus dem fahrenden Polizeiwagen heraus! "Speeding" scheint das schlimmste Vergehen in diesem Land überhaupt zu sein. ..
In manchen Ortschaften stehen Schilder "angle parking". Das Auto muß richtig herum in einem bestimmten Winkel eingeparkt werden. Tut man dies nicht, macht einen sogar die Bedienung im Restaurant darauf aufmerksam.
Oben schon angedeutet und sehr wichtig zu wissen: Polizeiautos haben ein eingebautes Radar. Dieses ermöglicht die Messung der Geschwindigkeit entgegenkommender Fahrzeuge während der Fahrt. Ist man zügig unterwegs und erkennt das entgegenkommende Polizeiauto nicht rechtzeitig, sind schnell etliche hundert Dollar weg. Diese drakonischen Strafen führen dazu, daß der Fahrer eines überholendes Fahrzeug nicht weit an Ihnen vorbeizieht, sondern unmittelbar vor Ihnen einschert und auf das Tempolimit herunterbremst.
Auf der Straße sollte man mehr als die Polizei bei Nachtfahrten die Kängurus fürchten. Am Tage ziehen öfter kurze Schwaden von Verwesungsgeruch bei Tempo 100 ins Auto. Die Kadaver auf der Straße lassen erahnen, wie viele Kollisionen nachts stattfinden. So selten wie man Kängurus tagsüber sieht: nach Einbruch der Dunkelheit sitzen sie vielerorts gut getarnt am Straßenrand und entscheiden sich dann genau im falschen Moment zur Fahrbahnüberquerung. Wer im Dunkeln noch Autofahren will oder muß und keine Lust auf Vollbremsungen alle paar Kilometer hat, der sollte sich direkt hinter einem kleinen Lastwagen oder einem der großen Geländewagen mit Bullfänger halten, welcher im Zweifelsfall die Bahn freihält. Nicht umsonst haben auch PKWs eine scheinbar übertrieben große bullbar.
Australiens zahlreiche Nationalparks sind sehr gepflegt und nicht überlaufen, teils sogar sehr einsam. Sie sind wohl für viele der Hauptgrund einer Reise hierher. Nationalparks stellen sich häufig folgendermaßen dar: Nahe des Parkplatzes schließt sich ein Picknickbereich mit Toiletten und Grillplätzen an. Wegen der Brandgefahr sind es häufig Elektrogrills. Man ist also irgendwo mitten im Dschungel und kann sich auf Knopfdruck seine Steaks grillen! Von diesem picknick area starten die Wanderwege. Sie führen z.B. zu einem oder mehreren Wasserfällen mit Bademöglichkeit und/oder einem lookout.
In den Nationalparks gibt es keine Abfallbehältnisse. Alles was man mitbringt, hat man auch wieder mitzunehmen. Eine Regelung, die von fast allen eingehalten wird; höchst selten sieht man Abfall herumliegen.
An Orten mit besonders spektakulärer Aussicht gibt es teils große, über der Klippe oder über Wasserfällen angebrachte viewing plattforms (FitzroyFalls1 - FitzroyFalls2). Von hier eröffnet sich ein eindrucksvoller Ausblick, untermalt von dem Tosen der in die Tiefe stürzenden Wassermassen!
Die Nationalparks bieten außerdem die Möglichkeit, die einmalige Tierwelt zu erkunden und zu genießen (DivX-Video). Manchmal ist es empfehlenswert, sich einem Ranger in einer kleinen Gruppe anzuschließen, der einen zu den interessantesten Stellen führt. In vielen der kleineren Nationalparks gibt es Campingmöglichkeiten. Eine Nacht im Zelt zwischen der australischen Tierwelt ist als reines Naturerlebnis eigentlich nicht zu übertreffen.
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