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Die Insel Phillip Island liegt etwa zwei Autostunden südöstlich von Melbourne. Bekanntheitsgrad hat sie durch die "Penguin Parade" erlangt: Zwergpinguine, die kleinste Pinguinart, leben in einer Kolonie im Südwesten der Insel. In den Morgenstunden verläßt ein Teil von Ihnen den Bau und zieht zum Fischen in den Ozean hinaus. Zurück an Land kommen sie immer in Gruppen nach Einbruch der Dämmerung. Dann watscheln bis zu tausend der nur knapp 30 cm großen Kerlchen vom Strand zu ihren Bauten. Das Naturschauspiel ist weltbekannt, dementsprechend gut besucht und mit sattem Eintrittspreis belegt. Um den abendlichen Touristenansturm zu bewältigen gibt es große Parkflächen. Durch das "Pinguin-Terminal" mit Kasse, Bistro, Toiletten, Souvenirshop, Ausstellungs- und Filmvorführraum gelangt man über einen Boardwalk zu zwei großen Tribünen am Strand. Bei einem Besuch unter der Woche im November 2008 war die "Pinguinparade" mit Menschen überlaufen. Die Tribünen waren voll besetzt, auf dem Boardwalk drängelten und krakeelten asiatische Horden. Auf den Tribünen saß man auf dem blanken Beton, falls man sich keine Unterlage mitgebracht hatte. Kalte Abendluft und kräftiger Wind vom Meer machten das Warten auf die Watscheltiere unkomfortabel. Fotografieren (auch ohne Blitz oder mit Handy!) und Filmen war strengstens untersagt. An strategisch günstigen Stellen platzierten sich Ranger, die sofort einschritten, wenn irgendjemand eine Kamera zückte. - Dann kamen sie: Zwergpinguine im fahlen Abendlicht in 100 Meter Entfernung... Der größte Teil der Pinguine kommt nämlich an einer Stelle aus dem Wasser, die von hier nicht einsehbar ist. Es gibt aber auch dort eine Tribüne und einen Boardwalk, das ganze nennt sich dann "Penguins Plus Viewing" und kostet statt AU$20 pro Person AU$35. Dafür ist dann die Zahl der Gäste auch auf 150 begrenzt. Apropos begrenzen: Zur Hauptsaison bilden sich von der Pinguin-Parade im Westen der Insel Staus zurück bis auf den Highway. Die Zahl der Besucher wird dann auf 3500 beschränkt (Aussage einer Rangerin)... Verblüffend war, daß sich die Pinguine in keinster Weise durch laute und wild gestikulierende Asiaten (vermutlich chinesische Schulklassen und Studenten) beirren ließen. Bis zu diesem Punkt war alles genauso negativ, wie sich dieser Text hier liest. Doch dann auf einmal: Stille. Hunderte Menschen waren innerhalb weniger Minuten in ihren Reisebussen verschwunden. Überall um den Boardwalk erwachten die Hügel zum Leben, und man vernahm das Grunzen und Schnattern tausender Zwergpinguine. Auch der Boardwalk zum "Penguins Plus Viewing" wurde von den Rangern zum Teil freigegeben. Nun konnte man am Geländer stehen und in aller Ruhe die Pinguintrupps beobachten, die teils weniger als einen Meter entfernt vorbeiliefen. Einmalig! Fazit: Dieses Event sollte man nur in der Nebensaison besuchen und auf jeden Fall AU$15 Aufpreis für die bevorzugte Beobachtungslocation investieren. Eine Reservierung ist hierzu erforderlich. Phillip Island hat natürlich noch mehr zu bieten. Ein sehr schön angelegter Boardwalk führt entlang der Küstenlinie bei "The Nobbies" im äußersten Westen der Insel. Die Landschaft wird hauptsächlich von Möwen bevölkert, doch brüten zwischen ihnen auch Pinguine. Hier entstanden die Fotos dieser Seite. Auf den in Touristenkarten eingetragenen Robbenfelsen wimmelt es zwar von Seehunden, leider liegen die "Seal Rocks" aber zu weit vom Ufer entfernt, als daß man etwas beobachten könnte. Cowes ist eine nette kleine Ortschaft, in der man es leicht zwei bis drei Nächte aushalten kann. Phillip Island ist recht übersichtlich und mit dem Auto hat man von Cowes aus jeden Punkt nach etwa 15 Minuten erreicht. |
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Phillip Island - Bildergalerie (2008) |
Die Bilder und Reiseinformationen dieser Seite entstanden im November 2008.
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