Rotorua & Umgebung
Die etwa drei Autostunden südlich von Auckland gelegene Stadt ist eines der ganz großen Reisehighlights von Neuseeland. Geologisch liegt Rotorua auf einem etwa 55 km breiten, geothermisch aktiven Gürtel, der vom Zentrum der Nordinsel Richtung Nordosten verläuft. Und diese geothermale Aktivität nimmt man unmittelbar nach Ankunft in der Stadt wahr: Schwefelgeruch, aufsteigender Dampf in den Wohngebieten, dampfende Tümpel und blubbernde Schlammlöcher im Stadtpark. Die Einwohner von Rotorua sind durch die billige Energie aus dem Boden verwöhnt. Auch als Tourist kann man davon profitieren: Ein hot pool oder spa bath gehört quasi schon zur Standardausrüstung eines Motelzimmers!
Die faszinierende Form des Vulkanismus kann man auch (kostenpflichtig) in einigen Parks erleben. Besonders attraktive Areale sind hier für große Besucherströme zugänglich (und sicher) gemacht worden. Te Puia mit seinen Geysiren liegt unmittelbar südlich von Rotorua. Weitere 20 Minuten Fahrt sind es bis zum Waimangu Volcanic Valley und nach Waiotapu, dem vielleicht schönsten der Parks, zu dem auch der Lady Knox Geysir gehört.
Rotorua ist das größte touristische Zentrum der Nordinsel. Backpacker, Camper mit ihren Wohnmobilen und Horden von Urlaubern in Reisebussen finden sich hier ein. Letztere schieben sich geballt durch das Whakarewarewa Thermal Reserve (Te Puia), dessen Pohutu-Geysir als eine der Top-Attraktionen gepriesen wird, die bei einer Neuseelandreise "abgearbeitet" werden muß. Motels gibt es reichlich. Für NZ$120 bekam man im November 2013 ein geräumiges Appartement mit großem Hotpool.
Haben Sie ein Motel außerhalb einer geothermalen Zone erwischt, können Sie sich auch in öffentlichen Thermal-, Mineral-, oder Schlammbädern ins warme Nass begeben: Blue Baths und der Polynesian Spa beispielsweise befinden sich im Government Gardens etwas östlich des Stadtkerns.
Selbstverständlich kann man sich in der "Schwefelstadt" mit allen möglichen Verrücktheiten die Zeit vertreiben. Beim Zorbing etwa steigt man am Berg in eine Kunststoffkugel. Zusammen mit einigen Eimerfüllungen Wasser rollt man den Hang hinab - Ein recht kurzer Spaß für NZ$50 (2009). Das ganze wurde übrigens hier erfunden und wird mittlerweile weltweit vermarktet.
Das "Zorbing" ist nur ein Teil des Agrodome. Wirklich sehenswert, wenn auch etwas sehr verkommerzialisiert, ist die dreimal täglich stattfindende Sheep-Show: Innerhalb einer Stunde werden u. a. zahlreiche Schafrassen auf die Bühne geführt, das Schafscheren demonstriert und das Verhalten und die Fertigkeiten von Hirtenhunden vorgeführt. Ferner kann man sich mit ausreichend Kleingeld mit folgenden Aktivitäten vergnügen: Hubschrauberflüge, Bungy-Springen, Freifallsimulation im Luftstrom, in einem der Wuppertaler Schwebebahn nachempfundenen Hängefahrad auf einem Rundkurs strampeln (Shweeb), oder sich auf einem künstlichen Kanalsystem im 450-PS-Jetboot herumschleudern lassen (Agrojet). Alles ist geradezu lächerlich teuer. Für letzteres zahlt man z. B. NZ$45 (2009). Während der nur zweiminütigen Fahrt stoppt der Pilot ständig - für effektvolle Fotos, die man hinterher für NZ$34 angeboten bekommt... Das grottenschlechte Preis-Leistungs-Verhältnis zielt wohl spezifisch auf das Klientel aus Asien ab. Wie auch immer - Zuschauen ist kostenlos!
Grundsätzlich lädt Rotorua zum Verweilen ein. Zwei bis drei Tage sollten bei der Reiseplanung als Minimum für den Aufenthalt angesetzt werden, um Stadt und Umgebung erkunden zu können.
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